Broad Peak Expedition

Die Expedition durch Pakistan, der Anmarsch und Weg ins Karakorum und letztendlich der Aufstieg auf diesen "mittelschweren" Achttausender erfordern gute Logistik und gleichzeitig ein offenes Vorgehen, der Situation angepasstes Handeln. Die individuelle Abstimmung der Besteigung erfolgt durch erfahrenen SummitClimb-Expeditionsleiter, unterstützt durch unserer professionelles Team in Pakistan.

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Anreise / Anmarsch: Nach dem Flug nach Islamabad müssen wir in das Northern Territory reisen. Bei der Anfahrt im Tal des Indus folgen wir zuerst dem Karakorum-Highway und zweigen dann ab nach Skardu (insgesamt 24 Stunden Fahrt, zwei Tage). Optional bietet sich bei günstigen Wetterbedingungen an, mit dem Flugzeug nach Skardu zu fliegen. Mit Jeeps geht es nach Askole. Dort beginnt unser 6-tägiger Anmarsch durch eine einmalige Landschaft. Nach 2 Tagen erreichen wir den Baltoro Gletscher. Vorbei an den berühmten Trango-Türmen, Muztagh Tower und Masherbrum erreichen wir, den mächtigen Gasherbrum IV im Bick, den Concordia Platz. Von dort zweigen wie ab zum alles überragenden K2 und das nahegelegene Basislager. Ein gewaltiger Anblick übertrumpft den anderen - nicht umsonst wird diese Region des Karakorums häufig als die weltweit imposanteste Bergregion bezeichnet.

Broad Peak – Route der Besteigung

Übersicht: Wir folgen dem klassischen Normalweg entlang der westseitigen Flanke des Broad Peak über drei Lager zu der Scharte (ca. 7800m) zwischen Mittel- und Hauptgipfel. Entlang einer markanten Rippe liegen die ersten Lagerplätze (C1, C2). Dann folgt ein weiter Hang (C3), der zur Scharte aufsteilt. Aus der Scharte führt der südwärts der Grat über einem felsigen markanten Vorgipfel, "Rocky Summit" genannt, zum Hauptgipfel (8048 m.ü.M.). 

C1 (1.Hochlager): Der Aufstieg beginnt beim Basislager (4900m) mit der Querung nachts gefrorener und tagsüber heikler Schmelzflüsse des Gletschers und Moränengelände zum Fuss der Westflanke (ca. 5200m). Entlang einer Felsrippe führt der Aufstieg durch Schnee- Eis und kombiniertes Gelände, ca. 50° steil mit einer Steilstufe (UIAA3) zu einem kleinen Plateau (ca. 5400m, mögliches Zwischencamp). Eine felsdurchsetzte Schnee/Eis-Flanke führt zur Rippe, auf der das 1. Hochlager aufgebaut wird (ca. 5600m, knapp 10 Zeltplätze).

C2 (2.Hochlager): Nach einem kleinen Steilaufschwung folgt man Firnflanken entlang der markten Rippe. Das Gelände (um 45° steil) hat immer wieder Aufschwünge (bis 55°, kurze Felspassagen) bevor es etwas abflacht. Auf einem steinigen Rücken oder den umliegenden Schneefeldern bauen wir das 2. Hochlager auf (ca. 6150m).

C3 (3.Hochlager): Eine Firnflanke (ca. 40°, eine steilere Stelle) führt zu Felstürmen. Durch diese hindurch klettern wir meist auf Schnee/Firn/Eis. Es kann je nach Schneedecke auch kombiniertes Gelände geben. Rechne mit Passagen bis 60° Steilheit und/oder II.UIAA-Grad zu einer kleinen Kanzel (6900m, Platz für 2 Zelte), wo der obere Gletscher betreten wird. Das letzte Lager vor dem Gipfelsturm planen wir auf einem breiten Gletscherrücken (ca. 7050m) aufzubauen.

Gipfel: Weite Hänge, 30-40° steil, gelegentlich mit Aufschwüngen führen in eine Gletschermulde (ca. 7300m, gelegentlich Lager 4). Eine Querung, im Schnitt 40° mit gelegentlichen bis 70° steilen Steilaufschwüngen führt in eine steiler werdende Rinne (ca. 100m, zuletzt 55°), die auf der Scharte (7850 m) endet. Man folgt südwärts einem teilweise ausgesetzten Grat mit kurzem Kamin (UIIA III, viele alte Fixseile) zum Vorgipfel (Rocky Summit, ca. 8030m). Zum Schluss führt eine ca. 1km lange Querung mit wenig Höhengewinn über den breiten Gipfelkamm zum höchsten Punkt (ca. 8050m). 

Felix Berg macht sich auf den langen Weg über "Rocky Summit" (rechts der Felsgipfel) zum Hauptgipfel (links) des Broad Peaks.

Ausblick zur Belohnung: Im Norden die weiten Steppen Chinas, im Süden die Gasherbrum-Gruppe, im Osten die benachbarten Giganten des Karakorum bis zum Nanga Parbat und allen vorn der K2, mächtig über dem Karakorum thronend. Der Ausblick belohnt alle Mühen. Jetzt müssen wir noch heil und gesund Absteigen, dann ist die Sache perfekt!

Abstieg – Gefahrenhinweis: Die 1km lange Querung muss mit ca. 10-15 Metern Gegenanstieg zum Rocky Summit bewältigt werden. Der Gipfeltag war schon lang und Du musst Dir genug Reserven – Zeit wie Energie – für den Abstieg vorbehalten.

Voraussichtlicher Expeditionsablauf - Broad Peak

I. Reise ins Karakorum

1. Tag • Anreise - Flug nach Pakistan: Linienflug wahlweise ab Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München oder Wien, voraussichtlich mit QATAR Airways oder TURKISH Airlines. Ein Stop (Umsteigen) und Weiterflug.
Flug mit Turkish oder Ethihad, Qatar, Emirates (1 Stop)
2. Tag • Ankunft Islamabad: Ankunft früh morgen, Flughafentransfer ins Hotel und kurze Erholung, dann Bewegung in den Margalla Hills, optionales Klettertraining mit Material-Check oder Trekking, gemeinsames Abendessen und Expeditionsbriefing.
Airport Transfer 45min /***Hotel ÜN/F
3. Tag • Fahrt / Flug nach Skardu: Idealerweise Flug nach Skardu. Ansonsten per Bus über den Karakorum-Highway nach Chilas. Ab Besham, einem kleinen Marktort, wo zu Mittag gegessen wird, beginnt der eindrucksvollste Teil der Fahrt. Wir fahren durch die schwindelerregende Schlucht des Indus.
Fahrt ca. 10 Stunden / oder Flug ca. 45 min. ** Hotel ÜN/VP – Höhe: 2.280 m
4. Tag • Skardu: Bei Fahrt nochmals acht bis zehn Stunden abwechslungsreiche am Nanga Parbat vorbei und durch die tiefen Schluchten des Indus bis Skardu. Übernachtung im gemütlichen Concordia-Motel mit herrlichem Blick über das Indus-Tal, wird Halt gemacht.
Reservetag (ca. 6h Fahrt) / Ruhe, leichtes Training **Hotel ÜN/VP – Höhe: 2.280 m
5. Tag • Askole / Jhola: Mit Jeeps wird durch das liebliche Shigar-Valley über Dasu die Braldu-Schlucht erreicht. Je nach Verhältnissen kann die Straße bis Askole, dem letzten Dorf, oder zum Jhola-Camp gefahren werden oder müssen Fahrzeuge gewechselt werden,
Fahrt ca. 8 Stunden (oder je Verhältnissen mehr!), Bequemes Camp-Lager, ÜN/VP - Höhe: 3.200 m

II. Trekking zum Broad Peak Basislager

Das Trekking beginnt je nach Strassenbegingungen in Askole oder kurz nach Jhola, der Verzweigung von Baltoro-Biafo-Tälern. Jhola, eine grüne Insel, schon mit Blick auf den Great Trango Tower und die Kathedrale, ist der Ausgangsport, um den Baltoro Gletscher zu betreten. Der Weg über den Gletscher kann mühsam sein, ein auf und ab über Moränen. Man quert zum südlichen Ufer, wo das wunderschöne Urdukas-Lager liegt. Hier zeigt sich der erste Blick auf den Broad Peak. Im Westen sieht man mit Paiju Peak und Ali Biaho zwei der schönsten 6000m-Berge des Karakorum. Von Urdukas läuft man in Angesicht des mächtigen Gasherburm IV zum Concordia-Platz (4600 m), entlang des Weges Masherbrum und Muztagh Tower – zwei der mächtigsten 7000er. Am Concordia-Platz zweigt der Weg nach Norden ab - in Richtung des alles überragenden K2 – um das Basislager auf der Seitenmoräne des Godwin-Austen-Gletschers zu erreichen. 

Mit idealem Ablauf der Etappen benötigen wir 4 Wandertage, um ins Braod Peak Basislager zu kommen:

• 6. Tag:  Jhola – Paiju (3.450m) - ca. 6 Std.
• 7. Tag:  Paiju – Urdukas (4.050m) - ca. 10 Std.
• 8. Tag:  Urdukas – Concordia Platz (4.600m) - ca. 6 Std.
• 9. Tag:  Concordia Platz - Basislager (4.800m) - ca. 6 Std.

Verpflegung: Morgens und ab nachmittags werden wir im Camp reichlich verpflegt (Getränke und Essen), für den Tag gibt es ein Lunchpaket und abbereitetes Wasser zum abfüllen.
Zelte: Aufgrund der beschränkten Zeltplätze und Zeit für Auf- und Abbau übernachten wir zu Zweit im Zelt, ausser falls ein Einzelzelt explizit gebucht wird.

Hinweis: Bei Schneefall kann es zu Verzögerungen führen (ggf. Übernachtung in Goro I oder Goro II), da wir nicht nur als Bergsteiger unterwegs sind, sondern mit einer ganzen Versorgungsmannschaft von Trägern und Eseln / Maultieren unterwegs sind.

 

III. Broad Peak: Akklimatisation und Vorbereitung

Wir werden in verschiedenen Gruppen je nach Stärke und Können der Teilnehmer agieren und denoch alle an einem Strang ziehen, um so den Besteigungsprozess voranzutreiben. Die minimal erreichte Höhe während der Akklimatisationsphase sollte 7000m überschreiten. Ein Idealablauf wäre:

• 10. Tag - Ruhe: Ruhetag im Basislager und Vorbereitung für den frühen Aufsteig am nächsten Tag.
• 11. Tag - C1: Aufstieg und Aufbau/Übernachtung im High Camp I - 5600 m.ü.M.
• 12. Tag - C2: Aufstieg und Aufbau/Übernachtung  High Camp II - 6150 m.ü.M.
• 13. Tag - Ruhe: Ruhetag beim 2. Hochlager auf 6000m+
• 14. Tag - C3: Aufstieg High Camp III und je nach Zustand Aufbau/Übernachtung oder Depot/Abstieg - 7050 m.ü.M
• 15. Tag - BC: Abstieg vom C2/C3 ins Basislager
• 16. Tag - Ruhe: Bequem im Basislager; damit diese intensive Akklimatisation funktioniert, benötigt es 48h+ Ruhezeit
• 17. Tag - Ruhe: Bequem im Basislager; damit diese intensive Akklimatisation funktioniert, benötigt es 48h+ Ruhezeit

IV. Borad Peak: Die Besteigung

 

Die Planung vom Gipfelgang unterliegt den Verhältnissen (Wind, Niederschlag, Gefahren). Ein professioneller Wetterbericht und die umfangreiche Erfahrung unseres Expeditionsleiters tragen dazu bei, dass wir den bestmöglichen Zeitraum für einen sicheren Aufstieg wählen.

Nach erfolgter Akklimatisuerung sollte der Aufstieg direkt zum 2. Lager gut möglich sein, daher wäre der Idealverlauf:

• 18. Tag: Aufstieg zum High Camp II - 6.200m
• 19. Tag: Aufstieg zum High Camp III - 7.100m
• 20. Tag: Summit - 8.050m
• 21. Tag: Abstieg ins Base Camp

22. - 28. Tag: Eine ganze Woche (7 Tage) stehen uns als Reserve zu. Vermutlich gibt es wetterbedingte Verzögerungen in der Akklimatisationsphase und ein 7000m-Touch sollte vor dem Gipfelgang erfolgt sein. Der Zeitplan richtet sich neben dem Wetter nach dem individuellen Befinden der Teilnehmer.

V. Trekking über den Gondokoro La - Heimreise

29. Tag • Basislager: Heute muss man spätesten im Basislager ankommen und sollte seine Sachen für den Abmarsch am nächsten Tag vorbereiten.
30. Tag • Basislager - Camp Ali: Wir wandern über den Concordiaplatz auf den oberen Baltoro Gletscher zum Camp Ali (4820m) zwischen Mitre Peak und Chogolisa.
31. Tag • Camp Ali - Gondokoro: Als letzten Höhepunkt der Expedition queren wir über den Gondokoro La Pass (5650m) ins Hushe Tal. Der Pass muss früh (oder nachts überquert werden) -im Sonnenaufgang zeigt sich ein tolle Panorama – und dann folgt der steile Abstieg nach Husbang, die Querung des Gondokoro Gletschers.
32. Tag • Hushe: Eine letzte Etappe mit Aussicht auf die K6-K7-Region und die andere Seite des Masherbrum bringt uns zurück nach Hushe - Richtung Zivilisation. Sechs Stunden dauert die Fahrt durch das grüne Hushe-Valley zurück nach Skardu. Unterbringung wie zu Beginn im Concordia-Motel.
33. Tag • Skardu - Islamabad: Rückflug nach Rawalpindi. Sollte das Wetter nicht entsprechend sein, müssen wir die Rückfahrt in 24 Stunden über den Karakorum Highway antreten.
34.Tag • Islamabad: Tag zum Debriefing im Tourismus-Ministerium und zur freien Verfügung in Rawalpindi / Islamabad. Reservetag für die Rückreise.
35.Tag • Heimreise: Rückflug am frühen Morgen und Ankunft in Deutschland oder Österreich.

Teilnahme - Broad Peak Expedition

Voraussetzungen: Nur erfahrene und umsichtige Bergsteiger mit einer hervorragenden Kondition, solider Kenntnis der Sicherungstechniken in Eis, Fels und auf Gletschern sowie einem Verständnis der Höhenkrankheiten sollten sich anmelden. Alle ausgesetzten und steilen Stellen des Anstiegs werden zwar mit Fixseilen versichert, trotzdem ist absolut sicheres seilfreies Gehen auf den Frontalzacken in kürzeren, 50° steilen Passagen notwendig. Im Fels sollte der 3.UIAA-Grad solide in Bergstiefeln beherrscht werden.

Technische Anforderungen: Sicheres Gehen bis 50° und im Fels bis Uiaa III. Selbständiges Begehen von Westalpentouren, mind. D+ nach franz. Skala. Der Umgang mit Fixseil im Aufstieg und im Abstieg sowie das selbstständige Beurteilen der Sicherungen wird vorausgesetzt.

Physische Anforderungen: Komfortverzicht durch die schwierigen Bedingungen der Anreise und des Trekkings sollten berücksichtigt werden. Die Mithilfe im Lageraufbau verlang physische Robustheit. Die Kondition für 1000 Höhenmeter Aufstieg (von 7000m auf 8000m), ca. 14-16 Stunden werden am Gipfeltag benötigt.

Gefahrenhinweis: Jeder Teilnehmer nimmt selbstständig und auf eigene Gefahr an dieser Expedition teil. Die extreme Höhe und die große Kälte bringen unweigerlich Gefahren mit sich. Wegen der Abgeschiedenheit und der großen Höhe sind die Rettungsmöglichkeiten äußerst beschränkt.

• Bei fehlenden Kenntnissen empfehlen wir rechtzeitig vorbereitende Kurse zu besuchen. 
• Unterstützung durch einen persönlichen Sherpa oder staatl. geprüften Bergführer ist hinzubuchbar.

Hinweis - Gewicht: Die persönliche Ausrüstung muss am Berg selbst getragen werden, während für den Aufbau der Lager die Mithilfe unserer Hochlager-Träger beansprucht werden kann. Denjenigen, die auf das Tragen eines schweren Rucksacks verzichten möchten, bieten wir die Buchung eines persönlichen Hochlager-Trägers an.